Personali­sierte Vorsorge

Genetik spielt eine große Rolle bei Brustkrebs

Ein erhöhtes genetisches Risiko besteht, wenn Brustkrebs alleine oder sogar gemeinsam mit Eierstockkrebs in der Familie sehr häufig vorkommt. Vor allem dann, wenn die Betroffenen sehr jung sind, vermutet man eine genetische Mutation am BRCA-Gen (BRCA 1/BRCA 2). Wird diese Mutation frühzeitig entdeckt, kann dies von großer Relevanz für die Gesundheit der gesamten Familie sein!

Eine meiner Kernkompetenzen ist die Betreuung von Frauen mit besonders hohem Risiko. Es sind jene Frauen, die diese seltene Gen-Mutation in sich tragen. Wenn ich diese Mutation aufgrund des ausführlichen Arztgespräches mit Ihnen vermute, empfehle ich Ihnen gerne einen Fachspezialisten für die genetische Beratung. Stellt sich dann aufgrund dieser Beratung heraus, dass Sie ein hohes Risiko in sich tragen, sind umfassende Vorsorgeuntersuchungen in kürzeren Intervallen notwendig. Mit dem üblichen Zwei-Jahresintervall des Mammographie-Früherkennungsprogrammes sind Hochrisikofrauen unterversorgt!

Neben der Genetik gibt es weitere Risikofaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum, Übergewicht und viele andere, die das Brustkrebsrisiko überdurchschnittlich erhöhen. Dies sind Risikofaktoren die man selber positiv beeinflussen kann.

Ein nur wenig beeinflussbarer Risikofaktor ist eine hohe Brustdichte:
Es ist wichtig zu wissen, dass bei einer sehr hohen Gewebedichte der Krebs in der Mammographie nicht sichtbar sein muss. Daher wird hier ausnahmslos Ultraschall und in einigen Fällen auch eine Tomosynthese oder Magnetresonanztomographie (MRT) als ergänzende Untersuchung durchgeführt. Während der Mammographie-Befundung informiere ich Sie auch umfassend über Ihre Brustdichte. Falls notwendig, können weitere Untersuchungen veranlasst werden.

Das jeweils individuelle, maßgeschneiderte Vorgehen in der Vorsorge gewinnt mit zunehmender Kenntnis über Brustkrebs an Bedeutung! Heute sprechen wir von der sogenannten personalisierten Vorsorge.

Um die richtige Vorsorge-Behandlung auswählen zu können, muss zunächst das Risiko für
eine Brustkrebs-Erkrankung bestimmt werden.

Das Vorsorge-Konzept, dass genau Ihrem Risikostatus entspricht.
In interdisziplinärer Zusammenarbeit und Kooperation mit zuweisenden Ärzten (Gynäkologen, praktischen Ärzten) erstelle ich für Sie ein Vorsorgekonzept, dass Ihrem Risikostatus am besten entspricht. Auch die notwendige Risikoabschätzung wird immer interdisziplinär in Kooperation mit den zuweisenden Ärzten erstellt.

Wichtig! Die richtige Untersuchungs-Methode – in den richtigen Intervallen
Wird die falsche Methode zur Früherkennung angewandt, wird der Krebs entweder überhaupt nicht oder zu spät erkannt! Die Auswahl der jeweils richtigen Untersuchung in den jeweils notwendigen Intervallen ist für die frühzeitige Diagnose entscheidend.

Nicht immer reichen die vorhandenen Bilder aus, um die richtige Diagnose stellen zu können.

Bei der Abklärung auffälliger Befunde wird prinzipiell beurteilt, ob eine Gewebeentnahme (Biopsie) zu Sicherstellung der Diagnose Krebs notwendig ist oder nicht. Manchmal reichen die vorhandenen Bilder aus, um die richtige Diagnose stellen zu können. Sehr oft aber sind weitere Untersuchungen wie z.B. Mammographie, Tomosynthese, Brust-Ultraschall oder Magnetresonanztomographie notwendig:

• Mammographie und Ultraschall

  Diese zwei Standard-Untersuchungen gelten als Basisuntersuchungen für Frauen ab dem 40. Lebensjahr. Sie werden entweder als Vorsorge Untersuchungen in der Früherkennung angewandt oder bei der Abklärung auffälliger Befunde durchgeführt. In der Brustdiagnostik ist es sehr wichtig, die aktuellen Befunde mit Ergebnissen der Voruntersuchungen zu vergleichen, um evtl. Veränderungen zu diagnostizieren.

• Magnetresonanz-Tomographie (MRT)

  Die MRT ist zwar eines der wichtigsten Verfahren in der Brustdiagnostik aber leider
  auch sehr anfällig für Fehler in der Durchführung und Interpretation.
  Hier ist spezialisiertes Expertenwissen vonnöten!
  Für die Beurteilung der MRT ist eine Expertise in der Brustdiagnostik notwendig, damit eine falsche Interpretationen vermieden wird und der Patientin unnötige Ängste erspart bleiben!

• Tomosynthese

  Die Tomosynthese ist ein neues diagnostisches Verfahren. Die Untersuchung erfolgt sehr ähnlich wie bei der Mammographie – allerdings werden hier von jeder Brust mehrere Bilder erstellt. Wissenschaftlich wurde schon ausreichend bewiesen, dass mit Hilfe einer Tomosynthese Krebs schneller und sehr oft in einem früheren Stadium entdeckt werden kann, als mit der Mammographie.

Aktive Vorsorge mit Ernährungs- und Bewegungsberatung

Mit gesunder Ernährung und sportlicher Betätigung kann jede Frau aktiv vorbeugen, das Brustkrebsrisiko reduzieren oder die Heilungs-Chancen nach der Diagnose Krebs positiv beeinflussen.

Aufgrund der engen Zusammenarbeit mit Frau Mag. Karin Pauer, Diplomernährungsberaterin, Personaltrainerin, Fitness/Sport und Vital-Coach, erhalten Sie in meiner Praxis auf Wunsch auch in diesen Bereichen eine individuelle, maßgeschneiderte und professionelle Beratung und Begleitung.